Geschäftskontos im Vergleich: jetzt das beste Konto für Ihre Firma finden

26 August 2020

In diesem Artikel zeigen wir, wie man als Selbständiger, Freiberufler oder Unternehmer das passende Geschäftskonto findet und auf welche Kriterien man dabei unbedingt achten sollte. Nicht nur gibt es große Unterschiede zwischen den Banken, es spielt auch eine wesentliche Rolle, wie die eigene unternehmerische Tätigkeit aussieht.

Nachdem wir zuerst einen kompakten Überblick über die nach unserer Sicht attraktivsten Geschäftskonten geben, gehen wir genauer auf die einzelnen Anbieter mit ihren Vor- und Nachteilen ein und zeigen, was ein gutes Geschäftskonto ausmacht.

Geschäftskonten Vergleich – die Übersicht

Konto Fyrst Complete N26 Business Postbank Business Giro Holvi Starter Geschäftskonto Penta Business Advanced
Konto/Jahr 120,00 € 0,00 € 171,60 € 0,00 € 108,00 €
Gebühren/Zahlung
  • 0,08 €
  • 0,00 €
  • 3 gratis Euro-Abhebungen im Monat
  • 0,1 % Cashback auf Zahlungen mit Kreditkarte
  • 0,14 €
  • Kreditkarte für 30 € / Jahr
  • Kostenlose Business-Mastercard
  • Kostenlose SEPA-Überweisungen
  • 0,20 €
  • Kostenlose Kreditkarte
  • Kostenlose Kartenzahlungen in Europa
Weitere Funktionen
  • Eröffnung in 7 Minuten
  • Tools für Auftragsmanagement
  • Kostenlose Subkonten
  • Reine Online-Bank
  • Unlimitierte Nutzerzahl
  • Features von Online- + Filialbank
  • Erste 6 Monate gratis
  • Eröffnung in 5 Minuten
  • Buchhaltungs- und Rechnungstools
  • Unlimitierte Nutzerzahl
  • Reine Online-Bank
  • Eröffnung in 15 min
  • Gründerrabatt
  • Bis zu 5 Nutzer + Karten
Geeignet für
  • Startups + andere Rechtsformen
  • Solopreneure und Freiberufler
  • Nur in Kombination mit N26 Privatkonto nutzbar
  • Alle Rechtsformen, auch größere Unternehmen
  • Kleinunternehmer, Startups, GmbHs, UGs
  • Kleinunternehmer/Startups

Der Geschäftskonto Vergleich: Welche Bank hat das beste Geschäftskonto?

1. Fyrst Complete

Pro's
  • Kein Mindesteinzahlungsbetrag
  • Renommierter und zuverlässiger Anbieter
  • 10 € Rabatt und kostenlose Girokonto für Gründer
  • 75 kostenlose Buchungen
  • Tools für Auftragsmanagement und Buchhaltung
  • Gratis Bargeld abheben an über 10’000 Bancomaten in Deutschland
  • Kostenloser Kontowechselservice
Contra’s
  • Jährliche Kontoführungsgebühren
  • Keine Mastercard-Kreditkarte

N26 Business

Pro's
  • Kostenlose Kontoführung
  • Kein Mindesteinzahlungsbetrag
  • Gratis Kreditkarte
  • Kostenlose Subkonten
  • 3 mal pro Monat kostenfrei Bargeld abheben in Europa
  • Bareinzahlungen an über 11’500 Orten möglich (z.B. bei Penny, Real, Rossmann, dm, Rewe, etc.)
Contra’s
  • Nur in Kombination mit einem N26 Privatkonto nutzbar
  • Nur für Freiberufler und Einzelunternehmer geeignet

Postbank Business Giro

Pro's
  • Erste 6 Monate gratis
  • Gratis Bargeld abheben an über 9’000 Bancomaten
  • Je nach Bonität tiefe Dispozinsen
  • Unlimitierte Nutzerzahl und Karten
  • Geeignet für größere Unternehmen mit vielen Cash-Transaktionen
Contra’s
  • Jährliche Kontoführungsgebühren
  • Gebühren pro Buchung
  • Konto lohnt sich erst ab ca. 50 Buchungen pro Monat

Holvi Starter Geschäftskonto

Pro's
  • Keine Kontoführungsgebühren
  • Kein Mindesteinzahlungsbetrag
  • Gratis Kreditkarte
  • Kostenlose Überweisungen
  • Rechnungsstellungstools
  • Für verschiedene Rechtsformen geeignet
Contra’s
  • Kein kostenloses Bargeld Abheben (2,5 % Gebühren)

Penta Business Advanced

Pro's
  • Kein Mindesteinzahlungsbetrag
  • Gratis Kreditkarte
  • Buchhaltungstools
  • Kostenlose Unterkonten
  • Für verschiedene Rechtsformen geeignet
Contra’s
  • Jährliche Kontoführungsgebühren
  • Nur maximal zwei Nutzer

Die Kriterien eines guten Geschäftskontos

Welches das beste Geschäftskonto für einen Unternehmer ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, und es lohnt sich, beim Geschäftskonto Vergleichen diese Kriterien zu berücksichtigen:

1. Kontoführungsgebühren

Ein Geschäftskonto kostet traditionellerweise etwas mehr als ein “normales” Girokonto. Das liegt an den meist erweiterten Features, die ein Geschäftskonto bietet. Dennoch: Bei der Wahl eines Geschäftskontos sollte man nach einer Bank suchen, die attraktive Konditionen für das Geschäftskonto eröffnen bietet.

Gerade Neo-Banken – gerne auch als Fintech-Banken bezeichnet – wie N26 oder Holvi bieten aber mittlerweile äußerst attraktive Konditionen und darüber hinaus keinerlei Kontoführungsgebühren an. Das ist besonders für Gründer, Einzelunternehmer und Startups interessant.

Wer dann mit der Zeit mehr Features oder Nutzer benötigt, der kann immer noch auf einen höheren Plan upgraden.

2. Mindesteinzahlungsbeträge

Es gibt Geschäftskonten, bei denen zwar keine Kontoführungsgebühren anfallen, die dafür aber relativ hohe Mindesteinzahlungsbeträge verlangen. Damit wollen viele Banken “kapitalstarke” Unternehmen anziehen. Gerade für Freiberufler und Selbständige stellt dies aber eine Hürde dar, weshalb diese lieber nach einem Geschäftskonto ohne oder mit einem niedrigen Mindesteinzahlungsbetrag suchen sollten.

Bei allen von uns vorgestellten Geschäftskonten ist dies der Fall, denn gerade Fintech-Banken bieten mittlerweile sehr attraktive Konditionen und fordern meist keinerlei Mindesteinzahlungsbeträge.

3. Zahlungs- und Kreditkartengebühren

Gebühren sind ein zentrales Element bei der Bewertung eines Geschäftskontos. Es gibt dabei neben den monatlichen oder jährlichen Gebühren verschiedene Arten von Zahlungsgebühren, die pro Buchung oder Transaktion anfallen können:

  • Gebühren bei Kartenzahlungen
  • Gebühren beim Ein- und Auszahlen von Bargeld
  • Gebühren für nationale oder internationale Überweisungen

Hier ist es wichtig zu bedenken, welche Arten von Buchungen man als Unternehmer am meisten vornimmt: Ist man nur in Deutschland aktiv und tätigt nur wenige internationale Buchungen? Oder ist man Freelancer, der ohne festen Wohnsitz von Land zu Land reist? Je nachdem ist man dabei also mehr oder weniger auf grenzübergreifende Zahlungen angewiesen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, ob man viel mit Bargeld arbeitet und zum Beispiel auch im Ausland Geld abheben muss. Dann bieten sich Banken an, die nur sehr geringe Gebühren im Ausland verlangen.

Wer wiederum sehr viel im Internet mit Kreditkarte bezahlt, der sollte hier auf attraktive Konditionen achten – also tiefe Zahlungsgebühren sowie möglicherweise Belohnungen in Form von Cashbacks.

4. Buchhaltungs- und Rechnungsstellungstools

5. Support und Beratung

Ein wichtiger Punkt eines jeden Geschäftskontos ist auch der Kundendienst, respektive das Vorhandensein eines Bankberaters. Gerade KMU und größere Unternehmen setzen dabei gerne auf die persönliche Beratung eines Bankberaters, weshalb sich hier Neo-Banken eher nicht eignen.

Wer allerdings gut mit rein digitalem Support zurechtkommt und eine eher autonome Kontoführung schätzt, der fährt mit einem Geschäftskonto bei einer Bank wie N26, Holvi oder Penta gut. Hier wird man auch professionell unterstützt, allerdings lediglich per Telefon, Chat oder E-Mail.

6. Eignung für verschiedene Rechtsformen

Nicht alle Geschäftskonten eignen sich gleichermaßen für Einzelunternehmer, Startup und KMU. Während die einen Konten vor allem auf Freiberufler und Solopreneure zugeschnitten sind (wie zum Beispiel das Konto der N26), so eignen sich andere Konten auch für andere Rechtsformen wie GmbHs oder UGs.

Denn während bei gewissen Konten die Nutzer- und Kartenzahl beschränkt ist, so kann man bei anderen Banken mehrere oder sogar unlimitiert viele Nutzer (+ Karten) zu einem Geschäftskonto hinzufügen.

Brauche ich als Selbständiger oder Freiberufler ein Geschäftskonto?

Auf die Frage “Welche ist die beste Bank für Selbstständige?” gibt es verschiedene Antworten. Denn da es für Selbständigerwerbende und Freiberufler keine Pflicht gibt, ein Geschäftskonto zu besitzen, kommen Selbständige im Prinzip auch mit einem normalen Girokonto aus. Gesetzlich obligatorisch ist ein Geschäftskonto nämlich nur für Kapitalgesellschaften.

Hier kommt aber das große Aber: Auch wenn ein Geschäftskonto nicht obligatorisch ist, so ist es doch ratsam, auch als Selbständiger zumindest ein separates Konto für Geschäftszwecke zu führen. Denn so ist es wesentlich einfacher, private von geschäftlichen Buchungen zu trennen und man macht es dem Sozial- und Finanzamt am Ende wesentlich leichter.

Hier kommen zu einem spannenden Punkt, nämlich dem Unterschied zwischen den verschiedenen Kontoarten:

Die Unterschiede zwischen einem Geschäfts- und einem Girokonto

Geschäfts- und Girokonten ähneln sich in vielem, es gilt aber auch einige entscheidende Unterschiede zu beachten:

Geschäftskonto Girokonto
Kann auf den Namen eines Unternehmens laufen Läuft auf den eigenen Namen
Höhere Kontogebühren Geringere Kontogebühren
Kontokorrentkredite möglich Dispositionskredite möglich
Einfachere Buchführung Unübersichtlichere Buchführung
Geschäftliche Buchungen leichter fürs Finanzamt erkennbar Buchungen schwer differenzierbar

Sollte ich auf eine Fintech- oder doch lieber auf eine Filialbank setzen?

In den letzten Jahren sind viele sogenannte Fintech-Banken entstanden, die den etablierten Filialbanken mit neuen Angeboten und Digitalisierung den Kampf angesagt haben. Doch überzeugen diese doch noch recht neuen Fintech-Banken auch in der Praxis und lohnt es sich, als Unternehmer ein Geschäftskonto bei einer Fintech-Bank zu eröffnen?

Entscheidend ist hier die Art, wie man als Unternehmen aufgestellt ist. Das Stichwort hier lautet “Cash vs. Online”. Während größere Unternehmen viele Bargeld-Transaktionen vornehmen müssen (z.B. um Dienstleister und Rechnungen zu bezahlen), so sieht das bei vielen Freelancern und Solopreneuren anders aus: Sie haben wesentlich weniger Buchungen zu tätigen und kommen gut mit Online-Zahlungen zurecht. Cash brauchen sie nur noch in seltenen Fällen.

Der große Vorteil von Fintech-Banken ist, dass sie sehr attraktive und günstige Konditionen anbieten – besonders für Kleinunternehmer und Freiberufler. Wer ein möglichst günstiges Geschäftskonto möchte und sowieso viel digital arbeitet, für den dürfte ein Konto bei einer Fintech-Bank wie Fyrst, N26, Holvi oder Penta das richtige sein.

Wer allerdings nach wie vor viel mit Bargeld arbeitet und auch von den Vorteilen einer Filialbank (wie z. B. einem persönlichen Bankberater) profitieren möchte, der sollte nach wie vor eher auf eine “klassische” Bank wie die Postbank setzen. Hier hat man zwar etwas höhere Grundgebühren, findet aber meist solide Konditionen für Cash-Transaktionen vor.

Fazit: Das gilt es bei der Wahl eines Geschäftskontos unbedingt zu beachten

Generell kann man sagen, dass es heute dank den aufkommenden Neo- und Fintech-Banken immer mehr attraktive Lösungen und Konten für Unternehmen gibt – besonders für Kleinunternehmer, Freiberufler und Solopreneure.

Gerade weil viele dieser Anbieter aber noch sehr jung sind und sich die ganze Branche schnell im Wandel befindet, sollte man sehr aufmerksam bei der Wahl sein. Denn die Angebote verändern sich schnell und auch die Konditionen für Geschäftskunden sehen alle paar Monate wieder anders aus.

Es lohnt sich also, vor der Kontoeröffnung die aktuellen Angebote verschiedener Banken genau anzusehen und miteinander zu vergleichen. Gerade weil sich die Konditionen schnell ändern können, sollte man die Angaben von Vergleichsportalen und Beiträgen wie diesem mit Vorsicht genießen und immer die aktuellen Angaben direkt bei der Bank überprüfen.

Letztlich ist es – gerade wegen der Fülle an verschiedenen Angeboten – zentral, ein Geschäftskonto zu wählen, das auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten heißt. Man sollte sich bei der Wahl deshalb nicht nur von den geringen Kontogebühren blenden lassen, sondern immer genau hinschauen, wie es um die restlichen Leistungen steht.

Dabei sollte man die Anforderungen an internationale Zahlungen, Bargeldabhebungen sowie Kreditkartenzahlungen berücksichtigen. Auch Serviceleistungen wie Buchhaltungs- und Rechnungsstellungstools können für Kleinunternehmer ein praktisches Extra sein.

FAQ – häufig gestellte Fragen rund um Geschäftskonten

Für GmbHs und UGs ist das Führen eines Geschäftskontos obligatorisch. Für Selbständige und Freiberufler ist ein Geschäftskonto hilfreich, wenn es um das Erledigen von Buchhaltung und Steuererklärungen geht, da man so besser berufliche von privaten Buchungen trennen kann. Bei einigen Banken ist zudem die geschäftliche Nutzung eines Girokontos nicht erlaubt.

Das kommt sehr darauf an, ob man auf eine “traditionelle” Bank oder eine Neo-Bank setzt. Während es früher normal war, schon für ein Einsteigerkonto zwischen 100 und 200 Euro pro Jahr zu bezahlen, so bieten Fintech-Anbieter wie N26 oder Holvi mittlerweile völlig kostenlose Geschäftskonten an.

Es kommt also stark auf den Anbieter an. Die Kosten hängen auch direkt davon ab, wie man ein Konto nutzt und wie viele Transaktionen man tätigt.

Während es bei Filialbanken meistens einige Werktage dauert, bis ein neues Geschäftskonto eröffnet ist, so ist das bei Direkt- und Fintech-Banken in der Regel innerhalb weniger Stunden erledigt. Einige Neo-Banken versprechen gar, dass die Kontoeröffnung weniger als 10 Minuten dauern soll.

Bei den meisten Geschäftskonten erhält man eine oder mehrere Kreditkarten. Während dafür bei den klassischen Filialbanken meistens Gebühren anfallen, so offerieren Neo-Banken häufig kostenlose Kreditkarten bei Kontoeröffnung.

Gerade Neo-Banken bieten sehr attraktive Konditionen für Klein- und Einzelunternehmer: Tiefe bis gar keine Konto- und Kartengebühren sowie flexible digitale Lösungen. Wer allerdings viel mit Bargeld arbeitet, für den sind Filialbanken – wie die Deutsche Bank oder die Postbank – meist noch die bessere Lösung.

Bei den meisten Geschäftskonten ist das möglich – besonders bei etablierten Filialbanken. Bei Neo-Banken muss man von Fall zu Fall schauen, da sich die Konditionen und Angebote bezüglich Krediten stark unterscheiden. Bei der N26 zum Beispiel ist das Einholen von Krediten nicht möglich. Sollte dieser Punkt bei der Kontowahl ein wichtiger Faktor sein, dann gilt es, die verschiedenen Anbieter genau zu vergleichen.

Beleglose Buchungen sind – wie der Name schon sagt – Transaktionen, die ohne Beleg in Papierform ausgeführt werden. Dazu zählen unter anderem auch Zahlungen und Transaktionen die per E-Banking erfolgen. In Zeiten von Digitalisierung und Neo-Banken findet ein Großteil der Transaktionen beleglos statt und nur noch wenige – wie zum Beispiel Ein- und Auszahlungen sowie das Einlösen von Schecks – sind beleghafte Buchungen.

Informationen über den Autor
Flo Pharell
Flo Pharell
Flo Pharell ist ein Internet-Unternehmer und Influencer aus der Süden Deutschlands. Im Netz teilt er auf verschiedenen Plattformen sein umfangreiches Wissen zum Thema Geld verdienen, finanzielle Unabhängigkeit, Investieren und Aktien. Neben dem Testerheld Blog findest Du Content von ihm auch auf den folgenden Plattformen: Youtube |Instagram |Website